Johann Hauser wurde am 20. Juli 1938 in Molln als Sohn des gleichnamigen Vaters, wohnhaft in Leonstein 140, geboren. Nach Schulabschluß trat er am 2. Jänner 1953 eine Lehre als „gewerblicher Lehrling“ (Maschinenschlosser) bei der Firma „Motormuli“ Hacker & Co. KG in Molln an, die in ihrem Personalstand immer drei Lehrlinge gleichzeitig zur Ausbildung hatte, jeweils einen pro Lehrjahr.
Deckblatt von Hausers Lehrvertrag (Album Hauser)
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Obwohl Hausers Lehrvertrag als Maschinenschlosserlehrling vom 18. Dezember 1952 datiert ist, hatte er bereits am 22. September im Betrieb zu arbeiten begonnen.
Die Signaturen auf Hausers Lehrvertrag (Album Hauser)
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Die Berufsschule hat Hauser in Kirchdorf/Krems absolviert.
Bei Motormuli war Hauser insbesondere in der Montage der Schneefräsen tätig.
Die Montage der Schneefräse auf dem Muli-Laufwerk. Deutlich sind die mächtigen Motoren erkennbar (Album Hauser) | Das Lackieren der Schneefräse - übrigens bei Auslieferung rot (Album Hauser) |
Aufgrund der Insolvenz der Firma Motormuli hat Hauser, damals im vierten Lehrjahr stehend, seine Lehre bei Motormuli nicht beenden können und ist am 31. Juli 1955 bei Motormuli ausgeschieden. Wie auch Oskar Hacker selbst, sollte Hauser dann zu den Österreichischen Saurer-Werken kommen, wo er bereits ab 1. Oktober einen neuen Lehrvertrag hatte.
Bestätigung über die Lehrzeit bei ''Motormuli'' (Album Hauser)
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Während beim Sohn des Motormuli-Mitarbeiters Lausecker dieser Übertritt funktioniert hat, ist er bei dem ein Jahr älteren Hauser nicht zustande kommen; Hauser ist dann zu den Steyr-Werken gekommen und hat dort seine Lehre abschließen können.
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Noch als Lehrling im dritten Lehrjahr in Molln hat Hauser ganz allein als Geschenk für den von ihm sehr verehrten Firmenchef Direktor Hacker diesen Briefbeschwerer mit dem Muli-Logo angefertigt:
Von Hauser 1955 angefertigter Briefbeschwerer (Photo Staufer)
Der Briefbeschwerer wurde von Hauser aus einem Blech mit der Stärke von 4 mm mit der Laubsäge ausgeschnitten; nach dem Übertritt zu Steyr wurde er im dortigen Betrieb auch noch verchromt.
Leider ist es aufgrund irgendwelcher Umstände damals nicht zu einer Übergabe gekommen; infolge Hackers plötzlichem Tod im Jahr 1961 ist eine solche auch später nicht mehr möglich gewesen.
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Im Vorfeld der geplanten Sonderausstellung im Mollner Museum im Dorf hat Herr Hauser diesen Briefbeschwerer dem Museum zu Geschenk gemacht. Das Objekt wurde am 13. März 2021 übergeben:
Vordere Reihe, v.l.n.r.: Robert Steinbichler, Herr Hauser, Museumsobmann Fritz Kammerhuber mit dem Briefbeschwerer in Händen, Dipl.-Ing. Wolfgang Staufer (Sohn des verstorbenen Dipl.-Ing. Adolf Staufer)
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Dieses Projekt verdankt Herrn Hauser eine Reihe interessanter Detailangaben, insbesondere in Hinblick auf die Maschinenausstattung der Firma Motormuli. Als kleine Episode hat Herr Hauser auch erwähnt, dass Hacker für seine Besuche im Werk eine schwarze Steyr-Limousine gefahren hat, die Hauser damals in Leonstein öfters gewaschen hat …
Als Anmerkung sei noch festgehalten, dass Herr Hauser ein Schwager des mittlerweile verstorbenen Dipl.-Ing. Adolf Staufer ist, der in der Anfangsphase dieses Projekts instrumental hinsichtlich Zeitzeugenbefragung gewesen war.