Dachstein und der Skirennlauf

Dachstein-Team 1974: Franz Gruber, Gerlinde Strixner, Josef Prieler und Hans Kniewasser1979: Gesamtweltcupsiegerin Annemarie Moser-Pröll1985: Slalom-Weltmeister Jonas Nilson aus Schweden

Als es für die Skischuhmarke "Dachstein" möglich und auch notwendig wurde, stärker in den Rennlauf einzusteigen, gab es mit dem "TOP TEAM" (später "Austria Ski Pool") bereits eine Organisation von Wintersportausrüsterfirmen, die mit dem österreichischen Skiverband einen exklusiven Ausrüstungsvertrag abgeschlossen hatten. Dieser Kreis war an einer Erweiterung nicht interessiert, da ein Hochlizitieren der Rennläuferentschädigungen befürchtet wurde. Um überhaupt im Rennlauf Fuß fassen zu können, musste man also zuerst einmal einen Fuß in die Tür bringen.

In dieser Situation erwies sich die intensive Jugendarbeit des Skiklubs Hinterstoder und des Sportvereins Molln als überaus hilfreich. Aus diesen Vereinen stiegen von Dachstein ausgerüstete Jugendläufer in die Nationalkader auf und öffneten der Marke die Tür in den 1971 gegründeten AUSTRIA SKIPOOL. Hans Kniewasser und Franz Gruber Bild öffnet in neuem Fenster waren die ersten Dachstein-Läufer, die im Weltcup Spitzenplätze einfuhren.


FIS-Rennen in Molln:

Zuerst unter dem Namen "Concorde-Slalom" und später als "Dachstein-Trophy" schrieb der SV Molln über mehr als 10 Jahre FIS-Rennen aus, auf deren Siegerlisten später überaus erfolgreiche Weltcupläufer Bild öffnet in neuem Fenster aufscheinen, wie Christian Neureuther, Christian Orlainsky, Thomas Sykora und Stefan Eberharter.

Wegen Schneemangels musste dieses Rennen leider mehrmals nach Hinterstoder oder auf das Herndleck in Ternberg verlegt werden. Die Nachfolge dieses Bewerbes trat ein Weltcuprennen in Hinterstoder an.


Rennläufer und Ausrüsterfirmen

Die Rennläufer besaßen Ausrüsterverträge mit Ski-, Bindungs-, Schuh- und Bekleidungsherstellern. Um einen Rennläufer ausrüsten zu dürfen, musste man zunächst einmal an den Skiverband einen Poolbeitrag entrichten. Wegen der ursprünglich sehr strengen Amateurbestimmungen durfte offiziell an den Rennläufer neben der Beistellung der Ausrüstung nur ein festgelegtes Fixum und festgelegte Erfolgsprämien bezahlt werden. Über darüber hinausgehende Vereinbarungen, die besonders für das Gewinnen von Spitzenläufern notwendig waren, wurde immer nur hinter vorgehaltener Hand gesprochen.


Die großen Erfolge im Weltcup

Sehr erfolgreich verlief für Dachstein das Jahr 1979. Annemarie Moser und Franz Gruber wurden österr. Slalommeister Bild öffnet in neuem Fenster und als Höhepunkt gelang Annemarie Moser der Sieg im Gesamtweltcup.Bild öffnet in neuem Fenster
Als Vorbereitung für Olympia 1980 in Lake Placid wurde 1979 ein Trainingslager Bild öffnet in neuem Fenster der österr. Damennationalmannschaft in Molln von Dachstein gesponsert. Sein geselliges Rahmenprogramm Bild öffnet in neuem Fenster trug viel dazu bei, Spannungen in der Mannschaft und in der Betreuung abzubauen.
Auch die Jahre 1980 und 1981 gestalteten sich für Dachstein sehr erfolgreich.Bild öffnet in neuem Fenster

Mit nur einer Bronzemedaille für Anton (Jimmy) Steiner war aber die Weltmeisterschaft 1982 in Schladming für die Dachstein-Läufer Bild öffnet in neuem Fenster eine Enttäuschung.

Die intensive Betreuungsarbeit machte sich aber in den folgenden Skisaisonen bezahlt. 82/83 war u.a. mit 6 Weltcupsiegen Dachstein die erfolgreichste Schuhmarke, im Winter 83/84 waren es sogar 8 Weltcup-Einzelsiege, der Weltcupsieg von Urs Räber, der 2. Platz von Roswitha Steiner und Olympia-Gold in Sarajevo durch Jimmy Steiner.

Bei der Weltmeisterschaft 1985 in Bormio stellte Dachstein mit dem Titelgewinn im Herrenslalom durch Jonas Nilsson Bild öffnet in neuem Fenster, einer Silbermedaille durch Elisabeth Kirchler und zahlreiche Spitzenplatzierungen die erfolgreichste Schuhmarke der Weltmeisterschaft.

Innerhalb von wenig mehr als 10 Jahren war die Marke Dachstein von einem kaum geduldeten Außenseiter zum bedeutendsten Schuhausrüster im alpinen Rennsport aufgestiegen.

Durch die Betonung des Rennlaufes in der Werbung gewann die Marke Dachstein das vorwiegende Image eines Skischuhherstellers. Tatsächlich wurden aber bis zum Schluss immer deutlich mehr Berg- und Wanderschuhe erzeugt als Skischuhe. Weil die Ski- und Wandersaison zueinander versetzt sind, brachte der Saisonausgleich einen bedeutenden Vorteil in der Finanzierung des Betriebes.

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